Mikrobenzirkus

Keine Panik vor Bazille, Virus & Co


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Mein neues Sachbuch: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke – ab 14.1.2019

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Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke Wie MIkroben unseren Alltag bestimmen Neues und Erstaunliches über unsere vielseitigen Mitbewohner (Randomhouse, Autorin: Susanne Thiele, Erscheinungstermin 14.1.2019)

Es gibt Neuigkeiten aus dem Autorenleben! Mit der Verlagsankündigung bei Randomhouse ist es nun offiziell: Am 14.1. 2019 kommt mein neues Sachbuch heraus – an dem ich gerade noch fleißig einige Kapitel schreibe.

Es geht natürlich um Mikroben – in unserem Alltag und in unserer nächsten Umgebung. Wer meinem Blog schon länger folgt, hat ab und zu diesen Themen schon etwas gelesen.

Zum Inhalt:

Schöner wohnen mit Mikroben

Wir können sie nicht sehen und doch leben wir mit Milliarden von ihnen zusammen: Mikroben. Sie bevölkern unser Bad, richten es sich kuschelig in unserem Schlafzimmer ein und lassen es sich in unserer Küche schmecken. Wie wir Bakterien, Viren und Pilze erfolgreich in Schach halten und welche uns und unserer Gesundheit sogar nützen, erzählt die Mikrobiologin Susanne Thiele so fundiert wie unterhaltsam.
Mit vielen nützlichen Tipps für die richtige Hygiene im Alltag.

Susanne Thiele (Autorin)

Susanne Thiele, geboren 1970, ist Mikrobiologin und Wissenschaftsjournalistin. Wenn sie keine Sachbücher schreibt, leitet sie die PR-Abteilung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig, schreibt für Zeitungen und Journale oder auf ihrem Blog »Mikrobenzirkus«.

Alle Infos auf der Verlagsseite:
Randomhouse: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke

Mikrobiologische Grüße

Susanne

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    Lactobacillus-Gastartikel auf BETTER THAN EVER

    Better than ever

    Quelle: Better than ever

    Das Online-Portal Better Than Ever hatte mich zu einem Gastartikel eingeladen – über das nützliche Bakterium Lactobacillus und seine Bedeutung für unsere Gesundheit.

    Lactobacillus ist wichtig bei der Verdauung, für gestillte Babys, als Milchsäurebildner für begeisterte Fermentierer und vieles mehr.

    Hier ist der Link: https://better-than-ever.com/tipps/lactobacillus-alleskoenner-fuer-die-gesundheit/

    Viel Spaß beim Lesen!

    Probiotische Grüße

    Susanne

     


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    Blumenkohl-Curry-Pickles – einfaches Anfängerrezept

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    Blumenkohl fermentieren mit Curry, Chilli und Kreuzkümmel (S. Thiele)

    Blumenkohl zu fermentieren,  ist viel einfacher als ihr denkt. Ich stelle euch hier ein schnelles Rezept für eine wilde Fermentation in den Blog. So bekommt ihr natürliche Probiotika und etwas Abwechslung auf den Teller.

    Was Du dazu brauchst:

    • 1 Blumenkohl
    • 2 EL Curry
    • 1 Messerspitze Chili
    • 4 Knoblauchzehen (wenn Du magst)
    • 2 TL Senfkörner
    • Kreuzkümmel nach Bedarf
    • 40g Salz (z.B. Himalaya-Salz)
    • 1 Liter Wasser

    Und so geht es:

    • Wasche den Blumenkohl gut und schneide ihn in kleine Röschen.
    • Gib die Gewürze unten in das Glas.
    • Fülle den Blumenkohl ins Bügelglas .
    • Versuche so wenig wie möglich Hohlräume zu lassen.
    • Löse 40 g Salz in 1 Liter Wasser auf und gib die Lösung ins Glas.
    • alles mit einem Gewicht unter Luftabschluss bringen
    • Fermentationsdauer:  3-7 Tage abgedunkelt
    • Sobald es geschmacklich für euch passt, stellt ihr das Ferment in den Kühlschrank, wo es ich noch etwas weiterentwickelt.

    Eine kleine Anekdote nebenbei:

    Als ich das Rezept das erste Mal bei meinen Followern im Instagram-Account erwähnt habe, verglich jemand den Blumenkohl im Glas mit „fermentierten Pudeln“.

    Eine Ähnlichkeit ist definitiv nicht zu leugnen 🙂

    dogsaseverything

    Blumenkohlpudel (@DogsAsEverything)

    Probiotische Grüße

    Susanne


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    Clint Yeastwood und Co. – Wie setze ich einen Sauerteig an?

    Sauerteig_Starter_8763Ein Sauerteig ist ein kleines Wunder der Natur. Dazu mischt ihr einfach Mehl und Wasser zu gleichen Teilen und lasst alles an einem warmen Ort stehen – 26 bis 28 Grad gelten als perfekt. Dann fängt der Ansatz buchstäblich an zu leben und zu blubbern. Auf Basis der ganz einfachen Wasser-Mehl-Mischung entsteht durch die Arbeit unzähliger Mikroorganismen ein besonderes schmackhaftes Brot.

    Im Sauerteig reichern sich Milchsäurebakterien, Essigsäurebakterien und Hefen an. Sie sind alle schon vorhanden – im Mehl, auf euren Händen, in der Luft. Sie haben im Sauerteig eine wichtige Arbeitsteilung. Die Milchsäurebakterien und Essigsäurebakterien sind für den Geschmack verantwortlich und produzieren Milch- oder Essigsäure und schaffen damit die wohnlichen Bedingungen für die wilden Hefen, die den Zucker aus der Stärke zu Kohlendioxid und etwas Alkohol umbauen.
    Am besten gelingt das Ganze mit Vollkornmehl, weil in den Schalen des Korns mehr Hefen sitzen. Im Sauerteig kommen vor allem die Hefen Saccharomyces cerevisiae, Pichia saitoi, Candida crusei und Torulopsis holmii vor. So entsteht ein natürliches Triebmittel zum Backen.

    So gelingt die Geburt eines Sauerteigs:

    Tag 1:
    50 g Roggenvollkornmehl mit 50 g warmen Wasser mischen. Der Teig sollte Mörtelkonsistenz haben und sich gut verrühren lassen. 24 Stunden warm ruhen lassen

    Tag 2:
    100g Sauerteig vom Vortag mit je 50 g Roggenvollkornmehl und 50g warmen Wasser mischen. 24 Stunden warm stellen

    Tag 3:
    200g Sauerteig vom Vortag mit je 50g Roggenvollkornmehl und 50g warmen Wasser mischen. 8-24 Stunden warm ruhen lassen

    Tag3/4:
    25 g Sauerteig von der vorherigen Fütterung mit je 50 g Roggenvollkornmehl und 50 g warmen Wasser mischen, sobald der Sauerteig an der Oberfläche nicht mehr nach oben gewölbt ist, spätestens wenn er einfällt, 6-12 Stunden ruhen lassen,

    • Prozedur noch zwei-dreimal wiederholen
    • 50-100 g vom Sauerteig in ein Schraubglas geben und mitlocker angeschraubten Deckel bei 4-8˚C im Kühlschrank lagern.

    Etwas Pflege und Zuwendung braucht so ein Sauerteig schon, um uns über Wochen, Monate oder gar Jahre zu begleiten. Er möchte regelmäßig wöchentlich gefüttert und an einen warmen Ort gestellt werden.

    Da wundert es nicht, dass manche Hobbybäcker ihren Sauerteig mit der Zeit wie ein Haustier liebgewinnen und ihm einen Namen geben. Der Engländer Tim Hayward zum Beispiel nennt seinen Sauerteig in seinem Buch »Hausgemacht« (Dorling Kinderlsey) ganz liebevoll »Lt. Ripley«. So heißt die von Sigourney Weaver in »Alien« gespielte Astronautin, die wie der Sauerteig die Zeit zwischen den Einsätzen im Tiefkühlfach liegt – bereit, »jederzeit wiederbelebt zu werden, wenn sie gebraucht wird«.

    Clint Yeastwood

    Mein Sauerteig heißt jetzt „Clint Yeastwood“ – und ich hoffe, dass er mich lange begleitet.

    Bisher hat er noch keine Star-Allüren und macht was er soll :-).

    Mikrobiologische Grüße

    Susanne


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    Roggenvollkornbrot mit Sauerteig

    Roggenbrot mit SauerteigHier das Rezept für ein sehr kräftiges und überaus lockeres und tagelang frisch bleibendes Brot. Meine Familie liebt es. Sonntag ist bei uns Back-Tag. Ich backe meist gleich zwei Brote, damit ich noch was in die Woche rüber rette :-).

     

    Zutaten für 1 Kastenform (22 x 10 x 9 cm):

    • 590 g Roggenmehl 1150
    • 540g Wasser
    • 13 g Meersalz
    • 6 g Roggensauerteig

    Sauerteigansatz mit Roggenmehl

    1. Alle Zutaten abwiegen und zu einheitlichem Brei vermischen.
    2. Teig in gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Kastenform geben, Oberfläche mit Wasser glattstreichen und mit Haube oder Folie gegen Austrocknen schützen.
    3. Teigling 24 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen (18-20 Grad Celsius)
    4. Backofen auf 250 Grad Celsius vorheizen
    5. Form in den vorgeheizten Ofen stelle, Temperatur auf 200 Grad reduzieren und das Brot 60 – 65 Minuten backen.
    6. Brot aus der Form nehmen und auf Gitterrost abkühlen lassen.

     

    Tipp:

    Roggenbrot ohne SchriftDas Brot bekommt eine besonders schöne rustikale Oberfläche, wenn Du es mit Mehl bestreust und es erst nach 12 Stunden Reifezeit abdeckst.

    Reif zum Backen ist das Brot, wenn in der Oberfläche viele Risse sichtbar sind. Dann hat sich das Volumen verdoppelt.

     

     

     

    Diese und viele weiter schöne Rezepte findest Du im Buch „Brotbacken in Perfektion mit Sauerteig“ von Lutz Geissler.

    Viel Spaß und gutes Gelingen!


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    Wie gesund sind probiotische Joghurts?

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    Naturjoghurt ist gut für die Darmflora © fotolia Fotograf: ji_images

    Lacto und Bifido – wenn wir vor dem Kühlregal stehen, verwirren nicht nur diese lateinischen Namen. Linksdrehend, rechtsdrehend, probiotisch, präbiotisch –mal ehrlich wer blickt da noch durch? Diese Auswahl erschlägt einen förmlich und eigentlich wollten wir uns doch nur gesund ernähren. Aber wie gesund ist Joghurt eigentlich?

    Zuerst einmal enthält Joghurt alle Bausteine auch die Milch mitbringt – vor allem Eiweiß und Kalzium. Das ist gut für Knochen und Zähne. Ein ganz großer Pluspunkt entsteht aber dadurch, dass der der Milchzucker bei der Fermentation durch die Laktobazillen schon zum großen Teil in Milchsäure umgewandelt wurde. So können sogar Menschen mit Laktose-Intoleranz Joghurt in kleinen Mengen meist gut vertragen.

    Und was bringen probiotische Joghurts? Ist das gesund oder nur Humbug?

    Unter dem Begriff Probiotika werden verschiedene Mikroorganismen zusammengefasst, zum Beispiel Milchsäurebakterien und Hefen. Eine gesundheitsfördernde Wirkung von Probiotika bei Gesunden konnte bisher nur für einzelne Aspekte und wenige Bakterienstämme wissenschaftlich belegt werden. Daher dürfen die Hersteller auch nicht mehr werben. Was nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden kann, darf auch nicht behauptet werden – das untersagt seit 2007 eine EU-Verordnung.

    Normalerweise müsst ihr deshalb auch keine teuren Produkte kaufen, die extra als »probiotisch« gekennzeichnet sind, wie der Verbraucherservice Bayern erläutert.

    Ganz natürlich kommen diese Probiotika auch in milchsauren Produkten vor – wie beispielsweise in Buttermilch, Kefir aber auch in Joghurt.

    Sie siedeln sich im Darm an und fördern von dort aus die Gesundheit: Verdauungsbeschwerden können nachlassen, die Immunabwehr – deren Zellen vor allem im Darm sitzen – wird gestärkt und die Ansiedlung von übermäßig vielen Krankheitserreger wird verringert. Soweit die Theorie. Ganz so einfach ist es nämlich nicht:

    Damit Bakterien überhaupt probiotisch genannt werden dürfen, müssen 30 Prozent davon lebendig im Darm ankommen (Deutsche Gesellschaft für Ernährung, DGE).

    Das ist nicht ganz einfach, denn auf ihrem Weg vom Mund dorthin müssen sie Magensäure, Gallensaft und Dickdarmflora überstehen. Bei probiotischen Joghurts werden deshalb noch zusätzlich größere Mengen des Bakterienstamms Bifidobacterium hinzugefügt, die den Magen unbeschadet passieren können und sich im Darm ansiedeln können. Das passiert aber nur, wenn ihr regelmäßig probiotische und möglichst frische Joghurts mit vielen lebenden Bakterien esst. Zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums kann die Anzahl probiotischer Keime abnehmen. Für positive Effekte sind aber mehr als eine Million Mikroorganismen nötig.

    Viel hilft in diesem Fall aber nicht viel

    Entscheidend ist nämlich nur nicht die bloße Anzahl der Bakterien einer Art, sondern in welchem Verhältnis sie zu anderen Vertretern der Darmflora vorhanden sind. Nur wenn das das Gleichgewicht zwischen den mehr als 500 verschiedenen Bakterienarten im Darm stimmt, ist die Verdauung im Lot. Mehr vom Guten ist nicht unbedingt besser. Im Gegenteil: Ein, zwei Bakterienarten von außen zuzuführen, kann die Balance der Darmflora sogar stören. Außerdem können sich probiotische Bakterien aus Lebensmitteln nicht dauerhaft im Darm ansiedeln.
    Stellt euch das einmal vor wie ein paar fremde Touristen unter der einheimischen Bevölkerung im üppig besiedelten Darm. Alle Ecken und Nischen sind besetzt, alle Nahrungsquellen aufgeteilt und wer wen mit kleinen Gefälligkeiten versorgt, ist auch schon lange ausgehandelt. Eine Chance haben die »Neuen« nur, wenn sie ständig von außen zugeführt werden. Sobald der Nachschub stoppt, werden sie von den anderen Bakterien im Darm verdrängt. Bevor sie irgendeine Wirkung entfalten können, sind sie schon wieder »draußen«.

    Einfluss auf die Darmflora

    Die Wirkung ist wahrscheinlich anders als vermutet: Statt sich unter den Darmbakterien anzusiedeln, verändern die Joghurt-Bakterien offenbar den Stoffwechsel der Gastgeber. Das beobachtete ein weltweites Forscherteam, wie sie im Journal »Science Translational Medicine« berichten. Ein siebenwöchiger Test mit Menschen und Mäusen zeigte, dass die Darmflora andere Enzyme bildet, wenn es jeden Tag probiotischen Joghurt gab. Stoppte der Joghurtnachschub, verschwand auch die Wirkung. Diese Enzyme sind wichtig für den Stoffwechsel des Menschen: zum Beispiel die Verdauung von Kohlenhydraten. Die Studie könnte den Ansatz liefern, warum probiotischer Joghurt in einigen Fällen gegen Darmentzündungen und Durchfällen helfen kann. Wie die Joghurtbakterien aber diese neue Zusammensetzung der Enzyme bewirken ist den Forschern bisher noch unklar.

    Gesunde Milchsäure

    Ein weiterer wichtiger Aspekt des Joghurts ist die Milchsäure. Sie beeinflusst die Darmflora positiv und beschleunigt die Darmpassage des Stuhls. So hilft sie die Schadstoffe schneller auszuscheiden und Darmkrebs vorzubeugen. Unterschieden wird dabei in rechtsdrehende und linksdrehende Milchsäure. Rechtsdrehende Milchsäure kommt unter anderem als Stoffwechselabbauprodukt im menschlichen Körper vor. Die linksdrehende Milchsäure kann der Organismus nicht selbst herstellen, sie wird deshalb auch nicht so schnell abgebaut.

    Zuviel Zucker in Joghurtdrinks

    Leider enthalten die probiotischen Joghurtdrinks auch oft viel zu viel Zucker. Das bringt die Darmflora ganz aus dem Takt, weil er das Wachstum bestimmter Bakterien einseitig fördert. Wenn ihr also eurem Körper etwas Gutes tun wollt, greift lieber zu ungesüßtem Joghurt oder Kefir. Die Milchprodukte wirken verdauungsfördernd und fördern die Darmflora. Studien konnten belegen, dass auch ganz normaler Joghurt die Verdauung während einer Durchfallerkrankung stabilisiert. Also viele gute Aspekte des Joghurts. Traut euch, ihn mal selbst anzusetzen. Es ist gar nicht schwer.

    Selbstgemachter Joghurt:

    • 2 Liter Frischmilch
    • 2 gehäufte EL Naturjoghurt der Lieblingsmarke
    • Tontopf oder Stahltopf mit Deckel

    Zubereitung:

    1. Die Milch kurz aufkochen, vom Herd nehmen und auf 42°C bis 45°C abkühlen lassen bis sich Rahm bildet.
    2. 2. 2 EL Joghurt vorsichtig einrühren. Mit einem Deckel verschließen, in eine Wolldecke umhüllen (vorzugsweise an einem warmen Ort neben der Heizung) und 8 Stunden ruhen lassen. Danach in den Kühlschrank stellen und weitere 16 Stunden unberührt lassen.
    3. Nicht vergessen: Zwei Löffel für die nächste Ladung selbstgemachten Joghurt aufbewahren, so wird der Joghurt immer feiner und individueller im Geschmack! Regel: Pro Liter Milch wird ein gehäufter Esslöffel Joghurt empfohlen.

     

    Na dann gutes Gelingen!

    Mikrobiologische Grüße

    Susanne


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    Zahtarkraut – Sauerkraut mal anders

    Die wundervolle klassische arabische Gewürz-Mischung hat viele Namen: Zaatar,  Zahtar , Za’atar oder  Satar. Wie auch immer geschrieben – es ist einfach immer köstlich und auch sehr gut für Sauerkraut einsetzbar.

    Am besten bringst du dir einfach die Gewürzmischung Zatar mit. Ich habe meine vom Bremer Gewürzhandel und sie hat folgende Zusammensetzung: Sesamsaat, Sumachfrüchte gemahlen, Salz, Baumwollsaatöl, Thymioan und Oregano. Am meisten verwendet wird diese Mischung in  der Türkei, Nordafrika und dem Nahen Osten. Mit einem mildaromatischen, nussigen Geschmack ist diese Mischung wirklich ein Allrounder für die orientalische Küche.

    Wie funktioniert das Zahtar-Kraut im 1 Liter Bügelglas?

    900 g Weißkohl (feingehobelt)

    2 weiße Zwiebeln

    2 Knoblauchzehen

    1 1/2 Teelöffel Zahtar-Gewürzmischung

    2 % unraffiniertes Meersalz (20g)

    Die 2-3 äußeren Blätter vom Weißkohl entfernen und den Kopf vierteln und fein hobeln. Zwiebeln ebenfalls fein hobeln. Die Knoblauchzehen schälen und in dünne Scheiben schneiden.

    Die Zahtar-Gewürzmischung und das Meersalz hinzufügen, alles gut durchmassieren und kneten bis genüg Flüssigkeit entstanden ist.

    Das Kraut ins Bügelglas stopfen. Es muss von der Lake bedeckt sein. Zudem wird es vom Gewicht beschwert. Das Bugelglas verschließen und dunkel für 6 Wochen lagern. Die ersten Tage etwas wärmer 20-22 Grad, danach darf es etwas kühler stehen (16-18 Grad Celsius.

    Die Rezeptanregung habe ich vom Blog www.wildefermente.de.

    Und zum Schluss für euch noch ein paar klassische Verwendungsmöglichkeiten für Zahtar:

    • mit Olivenöl anrühren und vor dem Backen auf ein Fladenbrot streichen
    • als Dip: entweder mit Olivenöl, oder mit Schmand / Frischkäse anrühren (ggf. nachsalzen) und mit Fladenbrot  zur Vorspeise oder Mezzetafel(orientalische Vorspeisenplatte)reichen.
    • Für würzige Hackfleischbällchen ( Köfte),oder dunkles Fleisch, Gemüse und Reisgerichte, Tajine.
    • Für eine feine Grillfleischmarinade mit Öl anrühren
    • Mein Favorit: Gurkensalat mit Zatar und etwas Schwarzkümmel

    Gutes Gelingen!

     

     


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    Probiotische Zucchini

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    Fermentierte Zucchini solltest Du unbedingt mal probieren! (Quelle: Susanne Thiele)

    Ran an die Zucchini! Wusstest Du schon, dass man sie auch fermentieren kann. Sie schmecken dann wie milchsaure Gurken und sind ziemlich lecker und außerdem richtig gesund für Deine Darmflora.

    Was brauchst Du?

    • 2 Knoblauchzehen
    • 1 kleine Chili
    • 3 frische Dillzweige
    • 1 Lorbeerblatt
    • 500 g kleine Zucchini
    • 1 gehäufter Esslöffel (20g Meersalz)
    • 3 Weinblätter (wenn vorhanden, sonst geht es auch ohne)
    • 1 Liter Bügelglas, kleiner Glasdeckel als Gewicht)
    • Leitungswasser

    Wie funktioniert es?

    • 1 Liter Schnappglas vorbereiten. Deckel und Gummiring gut heiß ausspülen!
    • Chili in Streifen schneiden (Kerne bleiben drin). Mit Knoblauch, Dill und Lorbeerblatt unten in das Glas geben.
    • Zucchini gründlich waschen. Beide Enden abschneiden und dann in 2-3 cm große Stücke zerteilen.
    • Zucchini so eng wie möglich in das Glas schichten. Etwa 2 cm Freiraum unter dem Glasrand lassen. Das Glas mit Leitungswasser auffüllen und gut verschließen!
    • 4-5 Tage bei Zimmertemperatur fermentieren lassen. Glas nicht öffnen! Die Gase entweichen trotzdem, weil der Deckel nicht komplett schließt.
    • Die Zucchini und Blätter müssen komplett unter Wasser bleiben. Dazu kleine Gewichte oder kleinere Glasdeckel verwenden.
    • Nach 1-2 tagen wird das Wasser etwas trüb und die Zucchini verändern ihre Farbe und werden etwas blasser. Das ist alles OK so ;-)!
    • nach 4-5 Tagen kannst Du das Glas in den Kühlschrank stellen und die Fermentation verlangsamen. Richtig gut schmecken sie . wenn sie im Kühlschrank noch 2 Wochen langsam weiter fermentieren.

     Tipp:

    Das Zucchiniwasser steckt voller wertvoller Probiotika. Also nicht weggießen, sondern als Salatsoße oder in Suppen verwenden. Man kann es sogar vor den Mahlzeiten trinken zur Verdauungsförderung – wer es mag 😉

    Na dann mal los!

    Probiotische Grüße an alle Fermentistas

    Susanne


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    Fermentation-Party: Tomaten-Ingwer-Salsa

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    Fermentierte Tomaten-Ingwer-Salsa (Quelle: Susanne Thiele)

    Fermentierte Saucen sind der absolute Knaller – geschmacklich aufregender und einfach viel interessanter als die bekannten Alternativen.

    Ich habe hier eine Tomaten-Ingwer Salsa ausprobiert und nach eigenem Geschmack abgewandelt. Anlass für die Rezeptauswahl waren viele grüne Tomaten, die nicht mehr im Garten nachreifen wollten. Letztendlich musste ich aber doch noch ein paar rote Tomaten dazu nehmen, weil die Menge nicht ausreichte. Sonst wäre die Salsa knallgrün geworden.

    Zutaten:

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    Zutaten für die Salsa (Quelle: Susanne Thiele)

    • 1 Kg grüne unreife Tomaten (hier gemischt mit roten Tomaten)
    • 1 grüne Chilischote oder hier 2 rote Pepperoni
    • 1 dicke Zwiebel
    • 1 dickes Stück Ingwer
    • 2 TL Salz
    • 1 TL Rohrzucker

    Zubereitung:

    • Tomaten waschen
    • Chili oder Peperoni entstielen und nicht entkernen, alles grob würfeln
    • Zwiebel und Ingwer schälen und würfeln
    • mit Salz und Zucker verrühren
    • mit Küchenmaschine oder Stabmixer fein pürieren
    • evtl. nachwürzen falls gewünscht
    • in hohes Glas füllen und täglich einmal mit langen Steil eines Holzlöffels umrühren, damit die Bläschen entweichen können.

    Fermentationsdauer:

    Nach 3-4 Tagen probieren, ob die Sauce eine leichte Säure angenommen hat.

    Nach 7-10 Tagen ist die Salsa fertig und kann in den Kühlschrank oder auf den Tisch.

    Haltbarkeit: 2-3 Monate, vegan

     

    Tipp: In kleinere hübsche Flaschen abfüllen zum Verschenken

     

    Probiotische Grüße

    Susanne

     

     

     

     

     


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    Marokkanische Salzzitronen

    Salzzitronen
    Die fermentierten Salzzitronen sind ein Klassiker in der Marokkanischen Küche und werden dort zum Würzen vieler Gerichte verwendet.
    Die Salzzitronen haben ein einzigartiges salzig-saures Aroma. Durch die Fermentation kommt man auch in den Genuss der Schale.
    Zutaten:
    • 1kg kleine Bio-Zitronen
    • 4 EL Meersalz
    Zubereitung:
    • Zitronen gut abwaschen und an beiden Enden abschneiden
    • Alle Zitronen bis auf eine so vierteln, dass sie an einem Ende noch zusammenhängen
    • Die Viertel leicht auseinanderziehen und einen halben TL Salz hineingeben.
    • Zitronen wieder zusammendrücken
    • 1 Zitrone auspressen und die beiden ausgepressten Schalenhälften kleinschneiden
    • Alles in ein großes Bügelglas schichten, gut zusammendrücken
    • ausgepressten Zitronensaft darüber geben, bis sich aus Saft und  Salz eine Lake bildet.
    • wenn nicht genug Saft vorhanden ist, etwas lauwarmes Wasser darüber geben – bis es bedeckt ist.
    • Mit einem Gewicht beschweren und drei bis vier Wochen fermentieren lassen
    • Haltbarkeit 1-2 Jahre
    Wichtig:
    Es sollten keine Hohlräume im Einmachglas entstehen, also so weit es geht mit Zitronen füllen. Die Flüssigkeit sollte über den Zitronen stehen.
    Das Fruchtfleisch wird später nicht verwendet, sondern nur die Schale und die Flüssigkeit im Einmachglas. Zuerst solltet ihr vorsichtig mit den Salzzitronen würzen, wenn sie euch zu stark sind, könnt ihr sie vorher etwas wässern.
    Zu verwenden als:
    salzzitronen1Würze für Soßen und Eintöpfen -ganz klein geschnitten in Salaten, Kräuterquark, Brotaufstrichen mit Oliven oder Thunfisch -für Gulasch und Tajine , in Hähnchen oder Rindfleischgerichten.
    Guten Gelingen!
    Probiotische Grüße
    Susanne 🙂