Mikrobenzirkus

Keine Panik vor Bazille, Virus & Co

Microbiology of Xmas

3 Kommentare

In diesem Jahr gibt es eine kleine Best of Show meiner weihnachtlichen Artikel. Mittlerweile hat sich einiges an ultimativem mikrobiologischem Weihnachtswissen angesammelt, was ich unbedingt mit euch teilen möchte.

Weihnachtsgans besser ohne Dusche

Weihnachtsgans (Quelle: Jürgen Howaldt)

Wusstet ihr, dass ihr beim Zubereiten der Weihnachtsgans etwas mehr Vorsicht walten lassen solltet? Eine beliebte und oft empfohlene Praxis ist es, das Federvieh unter dem Wasserstrahl in der Spüle abzuduschen. Das ist nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht besonders hygienisch. Auf dem rohen Fleisch sitzen Keime, wie Salmonellen oder Campylobacter, die damit unnötig in der Küche herumspritzen und womöglich auf rohen Speisen wie Salat landen. Die Folge sind Bauchschmerzen oder im schlimmsten Fall auch Lebensmittelinfektionen. In den USA wurde dieser Zusammenhang entdeckt, als viele Patienten nach dem traditionellen Thanksgiving-Truthahn-Essen in den Kliniken auftauchten. Ganzen Artikel lesen.

Besuch bei Schwiegereltern beeinflusst Darmflora

Unsere Darmflora ist stressempfindlich (Quelle: Pixabay)


Weihnachten ist so besinnlich – denkste! Wusstet ihr, dass ein Besuch bei den Schwiegereltern durch den familiären Stress sogar eure Darmflora verändern kann? Das haben jetzt Forscher aus den Niederlanden herausgefunden. Die untersuchten Studienteilnehmer hatten viel weniger Ruminococcus-Bakterien in ihrem Darm. Eine Verschiebung der Häufigkeit des Auftretens dieses Bakteriums ist in Studien an Menschen und Tieren mit Depression und Ängstlichkeit assoziiert. Aber in der Weihnachtszeit stresst uns noch mehr. Daher nehmt diese Studie nicht ganz so ernst – auch wenn sie natürlich einen gewissen Unterhaltungswert hat. Zudem gibt es auch nette Schwiegereltern – so wie meine!
Link zur Studie.

Feuerzangenbowle nur mit Zuckerpilz

Weihnachtsklassiker „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann Quelle: wikipedia


Wusstet ihr, dass sogenannte Sprosspilze – besser bekannt als Hefen – eine essenzielle Rolle bei unserer nächsten Weihnachtstradition spielen? Stichwort: Alkoholische Gärung! Die Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae ist in der Lage, Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid zu verstoffwechseln, Gut für uns und einen gemütlichen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt! Und Denkt daran! „Jeder nor einen wönzigen Schlock!“ – wie schon Heinz Rühmann empfiehlt! Ganzen Artikel lesen.

Schokolade – Teamwork mit Mikroben

(Public Domain)

Schokolade macht glücklich! Aber wusstet ihr, dass auch diese Leckerei nur durch die Mithilfe von Mikroben entstehen kann, Es geht dabei zurück bis zur Fermentation der Kakaobohnen. Daran sind auch Milchsäurebakterien, Essigsäurebakterien und Hefen beteiligt. Nur so entstehen die typischen Schokoaromen, die wir so mögen.
Für unser Darmmikrobiom ist wiederum besonders dunkle Schokolade sehr fördernd. Bifidobakterien und Milchsäurebakterien verwerten sie besonders gern und halten uns damit gesund. Im Artikel dazu findet ihr auch noch ein tolles Alt-Aztekisches Kakaorezept zum Ausprobieren in der Weihnachtszeit.
Ganzer Artikel und Rezept

Schneeflocken mit Bakterien

Eiskristalle (Pixabay)

Wusstet ihr, dass Bakterien auch ihre „Flagellen im Spiel haben“, wenn es darum geht, Schneeflocken zu bilden? Wir werden hier in Niedersachsen zwar kein Fitzelchen Schnee sehen, aber es gibt ja auch noch Mikrobenzirkus-Leser*innen in anderen Regionen. Der Schneekünstler heißt Pseudomonas syringae. Die Bakterien sind Gefrierbeschleuniger durch bestimmte Proteinstrukturen auf ihrer Oberfläche, die die Ordnung und Dynamik von Molekülen in Wassertröpfchen beeinflussen können. damit wirken sie wie ein Kristallisationskeim für zauberhafte Schneeflocken. Ein richtiges Schneebakterium eben!
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Rudolphs rote Nase

Rentier (Pixabay)

Wusstet ihr, dass Rentier-Nasen besonders gut durchblutet sind und ein Viertel mehr Blutäderchen haben als menschliche Nasen. Dank dieses Umstandes ist Rudolph in der Lage, seiner Aufgabe als „fliegender und leuchtender Begleiter“ des Weihnachtsmannes besonders gut nachzukommen. Einige Wissenschaftler diskutieren sogar, ob Parasiten daran beteiligt sind, diese auffällige rote Nasenfarbe auszubilden. Über zwanzig besondere Mikroorganismen kommen nur im Nasenmikrobiom von Rentieren vor. Sogar das von den Bakterien zur Kommunikation genutzte Quorum sensing – eine Art Sprache unter Bakterien zur Absprache für gemeinsame Aktionen – war schon in der Diskussion. Beim leuchtenden Tintenfisch mit Leuchtbaketrien klappt das ja auch : )!
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DIY – Mikrobiologische Last Minute Geschenke

Salzzitronen

Ein echter Hingucker im Glas und schnell gemacht sind die Marokkanischen Salzzitronen. Die Fermentation kann beim Beschenkten noch etwas weiter laufen.
Hier ist der Link zum Rezept.

Ginger Beer

Auch ein Ansatz für Ginger Beer ist schnell zubereitet. Eure Freunde können ihn dann mit Zucker und Ingwer weiter füttern. Die selbst gebraute Ingwerlimonade ist eine spritzige und leckere Zutat für Cocktails wie Moscow Mule oder Dark Stormy oder auch einfach pur trinkbar.
Rezept zum Ansatz

Schöner wohnen mit Mikroben

Und wer noch ein gut recherchiertes lustiges Sachbuch verschenken möchte – ich habe da zufällig letztens eins geschrieben :-).

Ich wünsche euch fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

Mikrobiologische Grüße

Susanne

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    Autor: Susanne Thiele

    Biologin und Wissenschaftsautorin aus Braunschweig www.susanne-thiele.de

    3 thoughts on “Microbiology of Xmas

    1. Eine echt coole Sammlung. Bin gerade erst zum Lesen gekommen, aber auch jetzt nach Weihnachten macht sie noch viel Spaß. 😉 Und ein Ginger Beer wollte ich schon länger mal wieder ansetzen, danke für die zusätzliche Erinnerung.
      Viele Grüße, Becky

      • Schön, wenn das auch noch nach Weihnachten gelesen wird! Und Ginger Beer ist superlecker! Viel Erfolg beim Brauen, lass mal hören, ob es geklappt hat 😀LG Susanne

        • Ich werde auf jeden Fall berichten!
          Ja, das macht wirklich Spaß, habe schon öfter mal solche „blubbernden Getränke“ selbstgemacht. Das ist immer wieder toll. 🙂
          Viele Grüße, Becky

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